Die Jury hat sich einstimmig für einen Film ausgesprochen, der von einem unglaublichen Hauch von Freiheit durchdrungen ist. Sein Niveau und seine Reife haben uns verblüfft und von den ersten Einstellungen an sehr schnell in seinen Bann gezogen. Dieses Erstlingswerk hat uns durch seine schlichte Inszenierung sowie seine inspirierte, nuancierte, exakte und feinfühlige Führung der Schauspieler:innen beeindruckt und berührt. Sein Gefühl für Bildkompositionen und die im Dienste der Narration stehenden Landschaften versetzen uns in eine andere Zeit.
Dieser Film ist ein Zeugnis der Vergangenheit, der durch seine mutige Thematisierung der Emanzipation einer jungen Frau Anfang des 20. Jahrhundert aber auch ein aktuelles Thema aufgreift. Wir wollten das Debüt einer neuen Regisseurin würdigen, die ihr Gespür für das Geheimnisvolle kultiviert und eine Hoffnungsträgerin für künftige Generationen ist. Unsere Jury ist stolz, den Preis «Opera Prima» der 58. Solothurner Filmtage an Carmen Jaquier für ihren Film «Foudre» zu verleihen.