
Die 56. Solothurner Filmtage waren eine starke Frauenedition - im filmhistorischen Programm, im Panorama Schweiz und im Palmarès ereignete sich ein echter Triumph der Frauen.
Drei Preise, drei Spielfilme, drei Frauen: Erstmals gingen alle Hauptpreise der Solothurner Filmtage an Regisseurinnen. Andrea Štaka gewann mit Mare den mit CHF 60’000 dotierten Jurypreis Prix de Soleure. Gitta Gsell erhielt vom Publikum den mit 20’000 dotierten PRIX DU PUBLIC für ihren Spielfilm für Beyto überreicht. Auch der neue Jury-Preis Opera Prima ging an einen Spielfilm - und an eine Regisseurin: an Stefanie Klemm mit Mit Fischen und Menschen.
Pionierinnen im Fokus
Nachdem wir 2020 mit dem Programm "Cinéma Copines" die drei Westschweizer Filmemacherinnen Patricia Moraz, Christine Pascal und Paule Muret ehrten, setzten wir 2021 im filmhistorischen Programm 2021 zum zweiten einen starken Akzent auf die Pionierinnen des Schweizer Films - was auf grosses Interesse stiess.
An jedem Festivaltag rückten wir eine andere Filmpionierin ins Zentrum des Interesses: Tula Roy, Marlies Graf, Carole Roussopoulos, Lucienne Lanaz, Gertrud Pinkus, Isa Hesse-Rabinovitch, June Kovach. Ihre Filme, von denen viele lange nicht mehr verfügbar waren, konnten wir in den letzten zwölf Monaten in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse, unserer Online-Edition filmo.ch und dem Lichtspiel in Bern wieder zugänglich machen. Das Werk von Carole Roussopoulos wurde bereits davor von MEMORIAV digitalisiert.
Die Filme "Behinderte Liebe" und "Il valore della donna" sind nach der digitalen Uraufführung an den Solothurner Filmtagen seit dem 5. Februar 2021 nun wieder rund um die Uhr via filmo verfügbar - zusammen mit weiteren Filmen der 8. filmo-Staffel von und zu prägenden Frauen im Schweizer Film. Einladung zur Reise!
Starke Begegnungen
Zusätzlich zu den Filmen fanden während des Festivals täglich Live-Filmgespräche zu Werk und Werdegang der Filmpionierinnen statt. Es freut mich sehr, hier zurück und nach vorn zu blicken: Finden Sie untenstehend die Video-Aufzeichnungen dieser starken Begegnungen zu und mit sieben Schweizer "Film.Pionierinnen", wie unser Programm 2021 heisst. Lesen Sie auch den brillianten Gasttext "Heute wieder Frauenfilme!" zum Programm von Filmhistorikerin Seraina Winzeler.
Alle Filmemacherinnen vereint hat das Podium "Stimmrecht, Filmrecht?" der Solothurner Filmtage in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Zürich. Es ist die erste Zusammenarbeit der beiden Institutionen, die mit einem Fokustag der Solothurner Filmtage am 13. Juni 2021 fortgesetzt wird. Das Panel co-moderiert hat Denise Tonella, Kuratorin der kommenden Ausstellung "Frauen.Rechte" und designierte Direktorin des Landesmuseums Zürich. Blick zurück - und nach vorn!

Stimmrecht - Filmrecht? Podiumsdiskussion der Solothurner Fimtage in Kooperation mit dem Landesmuseum Zürich
Wie wurde man in den 1970er-Jahren Filmemacherin? Unter welchen Bedingungen, in welchen Strukturen und mit welchen Mitteln waren die Film-Pionierinnen kreativ tätig? Mit den Filmemacherinnen Tula Roy, Lucienne Lanaz, Getrud Pinkus, Tula Roy, Andrea Staka und Filmprofessorin Alexandra Schneider. Gesprächsleitung Denise Tonella und Anita Hugi.

Gespräch mit Filmpionierin Tula Roy
Moderation: Anita Hugi
Zur Bio- und Filmographie von Tula Roy

Gespräch mit der Filmpionierin Gertrud Pinkus
Moderation: Marcy Goldberg
Zur Bio- und Filmographie von Gertrud Pinkus

Gespräch zu Filmpionierin June Kovach
Ihre Töchter Karin Seiler und Nina Seiler im Gespräch mit Seraina Winzeler
Zur Bio- und Filmographie von June Kovach

Gespräch mit Filmpionierin Lucienne Lanaz
Moderation: Heinz Urben

Gespräch zu Filmpionierin Carole Roussopoulos
Regisseurin Callisto McNulty im Gespräch mit Anita Hugi

Gespräch zu Filmpionerin Isa Hesse-Rabinovitch
Regisseurin Anka Schmid im Gespräch mit Marcy Goldberg
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Hommage an Filmpionierin Marlies Graf Dätwyler
Video-Essay von Ruth Bättig