
Land
Schweiz
Sprache
Ohne Dialog
Der knappe, kommentarlose, technisch untadelige, ja brillante Kurzfilm wurde 1963 am Festival von Cannes – ex aequo mit dem französischen Film «Le haricot» – als bestes Werk seiner Klasse mit der goldenen Palme ausgezeichnet. «A fleur d’eau» ist zwar – mit dem internationalen Standard des Kurzfilms verglichen – nicht gerade eine Offenbarung, aber zumindest für die Schweiz selbst eine echte Sensation. Denn erstens findet sich in ihm – obwohl auf Kosten der Schweizerischen Verkehrszentrale gedehnt – nicht die leiseste Spur touristischer Werbung herkömmlicher Art; Auftraggeber und Produzent wagten, erstmals in unserem Land, der künstlerischen Inspiration mehr zu vertrauen als den optischen und akustischen Slogans, dem Spiel der Phantasie mehr als dem vertrauten, angeblich bewährten Schema. Und zweitens besticht der Film durch eine formale Virtuosität und Perfektion, wie sie hierzulande selten sind. Die in den Farben unerhört subtilen Breitleinwand-Variationen über das Thema Wasser, von der Quelle bis zum See sich unablässig steigernd, berauschen sich förmlich an der raren Möglichkeit, ohne Verpflichtung zu einer wirklichkeitsbezogenen Information, Kamera, Schnittkunst und mit dem Bild minutiös synchronisierte Elektronenmusik sozusagen in Dressur vorzuführen. – (Allerdings) man hat den Eindruck, so reines, klares Wasser seit Menschengedenken in keinem Bach oder See mehr gesehen zu haben.
Gekürzt aus «Weltwoche» 14.6.63. Kritik I.K.
Crew
Regie
Alexander J. Seiler
Drehbuch
Alexander J. Seiler
Kamera
Rob Gnant
Schnitt
June Kovach
Musik
O. Sala
World Sales
Pflanzschulstrasse 95
8004 Zürich
Schweiz
Produktion
Pflanzschulstrasse 95
8004 Zürich
Schweiz