
Ein Bestandesaufnahme von sich deutlich manifestierender Ohnmacht und Vereinsamung von Alleinstehenden im Speziellen und einer Isolation im Allgemeinen.
Am Beispiel der Liebesgeschichte einer 55-jährigen, verwitweten Frau, die auf ihre Weise versucht, einer schleichenden Vereinsamung zu entgehen, wird ein Gefühl von Ratlosigkeit ohne Sentimentalität skizziert. Wir folgen dabei einer Frau, die still zuhört, still zusieht und sich ihre eigenen Gedanken macht, ohne uns gleich zu sagen, was sie denkt; eine Frau, die ihren Weg geht, ohne dass wir wissen wohin, nachdenklich, ratlos – aber ohne Angst: Fatalismus? Resignation? Oder bereits eine stille, noch unbewusst gehandhabte Form von passivem Widerstand?
Die fragmentarische Handlung selbst ist fiktiv, die Verhältnisse, in denen die Konflikte spielen, sind tatsächlich. So ist denn das Objekt des Filmes nicht nur die 55-jährige Frau, sondern das Objekt sind auch die Verhältnisse, in denen sie sich bewegt, sowie der Film selbst: die im Bild und Text angestellten Interpretationen eines schweizerischen Alltags, die Fragen an den Zuschauer und die Fragen und Antworten des Zuschauers selbst, das heisst, die Entwicklung eines stillen Dialogs sind der eigentliche Gegenstand des Filmes. Stichworte zu diesem Dialog liefern die in Kapitel gegliederte Geschichte, die stilisierten Gespräche, die Zwischentitel und ein Kommentar.